Microgreens von der Fensterbank

Fitness Sprossen Mix Sprout.ing Sprossen und Microgreens

Eine Fensterbank, ein freies Plätzchen in der Küche oder dein Schreibtisch im Büro – sie alle werden zur Mikro-Farm für die kalte Jahreszeit. Auf einer Fläche von nicht mal 20 x 20 cm erntest du frische Microgreens, vollgepackt mit Nährstoffen und Vitaminen. Wie das geht und was Microgreens eigentlich sind, liest du hier. 

Microgreens: Vom samenkorn zum superfood

Die Mutterpflanze gibt dem kleinen Samenkorn alles mit, was es für den Start ins Leben braucht. Denn zu Beginn ist das Samenkorn auf sich alleine gestellt und hat noch dazu jede Menge zu tun. Es muss den richtigen Zeitpunkt der Keimung erkennen, indem es z.B. die Umgebungstemperatur misst. Es muss Wasser aufnehmen und mit dessen Hilfe Wurzeln und Blätter bilden. Die jungen Wurzeln müssen sich festhalten und aus dem Boden Wasser und Nährstoffe ansaugen. Die ersten Blätter, die Keimblätter, beginnen sofort mit der Photosynthese, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Für all diese Aufgaben braucht das Samenkorn einen gut gefüllten Vorrat an Nährstoffen. Das trockene Samenkorn besteht vorwiegend aus Kohlenhydraten in Form von Stärke, Proteinen, Fetten, Ballaststoffen (vorwiegend in der Samenhülle) und einigen Vitaminen sowie Mineralstoffe.  Während der Keimung und des ersten Wachstums startet ein Feuerwerk an biochemischen Umbauprozessen. 

Beim Kontakt mit Wasser beginnen im Samen bisher inaktive Enzyme zu arbeiten. Sie bauen neue Vitamine auf und steigern deren Bioverfügbarkeit. In ihrer ersten Lebensphase brauchen die Keimlinge besonders viel Vitamin C, Vitamin E, Polyphenole und Carotinoide – alles Antioxidantien, die den Mini-Pflänzchen gegen zu starke Sonnenstrahlen oder schädliche Mikroorganismen helfen. Kurzum: das kleine Pflänzchen – auch Microgreen genannt – ist in seinen ersten Lebenstagen so vollgefüllt mit gesunden Vitaminen und Antioxidantien wie nie mehr in seinem Leben.

Microgreens für jede Jahreszeit

Das Tolle an Microgreens: du kannst sie zu jeder Jahreszeit anbauen. Damit sind sie deine perfekte Vitamin- und Nährstoffversorgung für den gemüsearmen Winter, aber auch als Topping für den ersten Frühlingssalat oder die Herbstsuppe geeignet.

Microgreens sind rasch angebaut und bereits nach 8-10 Tagen erntereif. Da der Anbau nur etwa 5-10 Minuten Zeit in Anspruch nimmt, kannst du für eine stetige Ernte kontinuierlich ohne viel Aufwand nachsäen.

Deine Mini-Microgreen-Farm ist ausgesprochen platzsparend und noch dazu hübsch anzusehen. Auf der Fensterbank, in der Küche, im Büro oder auf einem Regal im Wohnzimmer – die grünen oder roten Mini-Pflanzen sind ein leuchtender Farbtupfen und eine attraktive Deko.

Das brauchst du, um Microgreens anzubauen

Zum Anbauen von Microgreens brauchst du nicht viel: passendes Bio-Saatgut, eine Saatschale, eine Sprühflasche, Wasser und Wärme. Zusätzlich 5-10 Minuten Zeit, etwas Zuneigung und eine Schere für die Ernte. Aber der Reihe nach:

Bio-Saatgut für Microgreens
Als Microgreens eignen sich Pflänzchen, von denen alle Teile verzehrbar sind. Also Stängel, Blätter und Wurzeln. Pflanzen, die in Teilen giftig sind, wie z.B. Tomaten, Paprika oder Auberginen dürfen NICHT als Microgreens angebaut werden. Doch keine Sorge, es bleibt noch genug übrig. Hier einige Bio-Samen, aus denen köstliche, essbare Microgreens werden. 

Mungbohnen (Vigna Radiata)

Mungbohnen (auch Mungobohnen) gehören zu den wenigen Bohnenarten, die sich hervorragend als Sprossen und Microgreens machen. Sie werden zahlreich in Chinarestaurants angeboten und dort landläufig als Sojasprossen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Mungbohnen sind rohe Sojasprossen allerdings giftig, da sie den für die meisten Bohnen typischen Inhaltsstoff Phasin enthalten, der erst beim Kochen abgebaut wird. Mungbohnen-Sprossen und Microgreens sind hingegen unbedenklich. 

Mungbohnen-Microgreens schmecken süß und nussig. Sie werden roh gegessen oder kurz mitgekocht, besonders in asiatischen Gerichten. 

Zuckererbsen Bio Keimsprossen und Microgreens – Samentüte

Zuckererbsen (Pisum Sativum saccharatum)

Erbsengrün erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit – kein Wunder, es schmeckt wirklich unwiderstehlich. Frisch, süß und mit einem Hauch an Frühlingsgefühlen – auch im Herbst und Winter. Verwende sie roh, denn erhitzt werden die kleinen Blätter lasch und schlabberig.  Zuckererbsen Microgreens passen als Topping auf Salate, in Wraps oder Bowls. 

Sonnenblume (Helianthus annuus)

Sonnenblumen gehören botanisch zu den Korbblütlern und sind z.B. mit Topinambur, Löwenzahn oder Ringelblumen verwandt. Im ersten Moment mag es dich überraschen aus ihnen Microgreens ziehen zu können. Schade eigentlich, dass sie für diese Anwendung so wenig bekannt sind, denn ihre Pflanzen-Babys haben ganz schön viel zu bieten. Nämlich einen hohen Gehalt an essenziellen Aminosäuren, Flavonoiden, Eisen, Vitamin B, C und E und einiges mehr. Sie schmecken mild-nussig, leicht süßlich und knackig. Verwende sie roh als Deko oder Zutat zu Salaten, Suppen, Aufstrichen, Smoothies, Sandwiches und einigem mehr. Die Microgreens ergänzen Hülsenfrüchte und mildes Gemüse sehr gut. 

Grünkohl (Brassica oleracea acephala sabellica)

Grünkohl-Microgreens sind echte Nährstoffwunder und enthalten auf kleinem Raum besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe, wie Antioxidantien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Grünkohl gehört zur Familie der Kohlgewächse. Er schmeckt leicht-pfeffrig, etwas herb, saftig und ein wenig kräftiger als Babyleaf Grünkohl. Die kleinen Pflänzchen passen roh oder leicht erwärmt in Salate, Suppen, Aufstriche oder fein gehackt mit Nüssen und Öl als Pesto. Grünkohl-Microgreens harmonieren auch mit Käse und säuerlichem Obst, wie Orangen oder Granatäpfeln. 

Radieschen (Raphanus sativus var. Sativus)

Junge Radieschen-Pflänzchen sind würzig mit einem Hauch von Schärfe. Sie gehören zu den Kreuzblütengewächsen und sind eng mit verschiedenen Kohlarten verwandt, z.B. mit Brokkoli, Weißkraut oder Kohlrabi. Ihr engster Verwandter ist der Rettich, der sich auch für den Anbau von Microgreens eignet. Radieschen Microgreens enthalten viel Eisen und Magnesium und viele Vitamine, besonders Vitamin C. Verwende sie roh, erwärmt verlieren sie ihre knackige Frische. Sie passen gut zu milden Zutaten wie Avocado, Ei oder Mozzarella und in Salate. Zusätzlich bringen sie bunte Farben auf den Teller, denn es gibt rote und grüne Microgreen-Sorten. 

Alfalfa (Medicago Sativa)

Alfalfa wird auch Luzerne genannt, ist eine Hülsenfrucht und reich an Proteinen und zahlreichen Vitaminen und Nährstoffen. Als Microgreens schmecken sie mild, leicht nussig und knackig. Du kannst sie roh oder erwärmt verwenden, z.B. in Currys, Bowls oder asiatischen Reisgerichten. 

Kresse (Lepidium Sativum)

Kresse ist der Klassiker unter den Sprossen und Microgreens. Es gibt kaum ein Kind, das nicht im Kindergarten oder der Schule Kresse angebaut und anschließend als Butterbrot-Topping verkostet hat. Die beliebte Einstiegspflanze gelingt nicht nur wortwörtlich kinderleicht, sondern schmeckt gut, ist gesund und schnell verwendet. Besonders hoch ist ihr Gehalt an Vitamin C. Kresse ist etwas würziger als andere Microgreens und wird roh verwendet. Kresse passt in Brotaufstriche, zur Eierspeise oder auf den Salat.

Von allem etwas

Bei so vielen Microgreen-Arten kannst du dich nicht entscheiden, womit du beginnen sollst? Zum Glück gibt es den tolle Bio Sprossen Mix von Sprout.ing. Wie wäre es mit dem Wellness Sprossen Mix mit Mungbohnen, Rotklee, Linsen und Rettich? Oder dem Power Sprossen Mix, bestehend aus Radieschen, Grünkohl und Brokkoli. Für sportliche gibt es den Fitness Sprossen Mix mit Rettich, Mungbohnen und Weizen.

Alle Sprout.ing Samen können als Sprossen oder Microgreens gezogen werden. 

Anzuchtschale und Sprühflasche

Für den Anbau von Microgreens brauchst du ein Pflanzgefäß. Anders als Sprossen wachsen Microgreens nicht in einem abgeschlossenen Glas, sondern auf einem Substrat, z. B. Erde oder Watte, das sich in einer Saatschale befindet. Als Saatgefäß eignen sich kleine Töpfe, Topfuntersetzer oder Upcycling-Gefäße, wie z.B. leere Eierkartons, Eispackungen, Joghurtbecher u.v.m. 

Im Innenraum verzichtest du lieber auf die Arbeit mit Erde? Wie gut, dass es die Sprossen-Anzuchtschale von Sprout.ing gibt. Durch ein ausgeklügeltes System aus Untersetzer, Innensieb, Außensieb und Deckel brauchst du neben dem passenden Saatgut nur mehr Wasser – sonst nichts. Wie die Anzucht deiner Microgreens mit der Sprout.ing Anzuchtschale kinderleicht gelingt, liest du weiter unten. 

Mit der Sprühflasche befeuchtest du die Samen oder jungen Pflänzchen. Achte darauf, dass nur Wasser in der Sprühflasche ist. Um Verwechslungen zu vermeiden, nimmst du am besten die Sprout.ing Sprühflasche, die ausschließlich für deine Microgreens da ist.

Wasser und Wärme

Wasser ist der Grundstoff, den die Samen zum Keimen und Wachsen brauchen. Da du Microgreens noch sehr klein erntest, reichen die im Samenkorn vorhandenen Nährstoffe aus, du brauchst also keinen zusätzlichen Dünger. 

Solange es winterkalte Temperaturen hat ist jedes Samenkorn so schlau, sein Köpfchen gut geschützt in der Erde zu lassen. Darum ist Wärme – neben ausreichend Feuchtigkeit – der zweite Ankick zum Sprießen. Temperaturen von 20-25° C sind ideal. Ziehe deine Microgreens am besten auf einer warmen Fensterbank oder einem anderen warmen, nicht zugigen Ort heran.

Microgreens anbauen mit Sprout.ing – so geht’s!

Mit der Sprout.ing Anzuchtschale gelingt der Anbau von Microgreens ganz leicht, schmutzfrei und in nur 10 Minuten. 

Schritt 1: Spüle alle Teile der Anzuchtschale mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel aus.
Schritt 2: Setze zuerst das dunkle, tiefe Sieb und anschließend das feine, transparente Sieb in den Untersetzer. 
Schritt 3: Befülle den Untersetzer mit Wasser so, dass das feine Sieb gerade etwas benetzt ist.
Schritt 4: Verteile ca. 1 Esslöffel Bio-Samen gleichmäßig im feinen Sieb und befeuchte die Samen mit der Sprühflasche täglich 2 Mal!
Schritt 5: Lege den Deckel auf die Anzuchtschale und halte sie geschlossen. Entferne den Deckel, sobald die Samen keimen – nach ca. 2-3 Tagen ist es soweit. 
Schritt 6: Tausche alle 2 Tage das alte Wasser gegen frisches aus. 
Schritt 7: Nach 8-10 Tagen ist es so weit. Greife zur Schere und schnipp-schnapp, schon erntest du deine erste Microgreens. 

Fazit: Microgreens sind klein, aber oho – voller Nährstoffe, vielseitig verwendbar und schnell geerntet. Das Anbauen braucht wenig Zeit und macht der ganzen Familie Spaß. Microgreens sind ein einfacher Weg, frisches Grün und gesunde Power direkt auf den Teller zu bringen – zu jeder Jahreszeit.

Text: @Doris DI Kampas