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Samen Maier Blog

Zwitschern und Flattern ein ganzes Jahr lang

verfasst von DI Doris Kampas am 15. November 2021
in Gartenjahr, November

Es fliegt, es fliegt… das ganze Jahr!

Ein Wohlfühl-Garten für die gefiederten Freunde, und das nicht nur im Winter? Dazu kannst du selbst viel beitragen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Garten so gestaltest, dass es das ganze Jahr über zwitschert und flattert. 

Ein vogelgerechter Garten

Die natürlichen Lebensräume für Vögel schwinden, die Vogelzahlen und die Artenvielfalt geht stetig zurück.  Diesem Trend wirkst du entgegen, indem du deinen Garten so natürlich wie möglich gestaltest und pflegst.

Chemie ist Vogelgift

Verzichte unbedingt auf chemische Pflanzenschutzmittel. Sie verursachen Umweltschäden und schaden auch den Vögeln. Erstens direkt, indem Vögel sie mit den behandelten Pflanzen einnehmen. Zweitens – und das in viel größerem Ausmaß – indirekt, da die die Nahrungsquellen der Vögel durch sie stark reduziert werden. Denn „Unkräuter“ wie Löwenzahn oder Vogelmiere und Schadinsekten wie z.B. verschiedene Raupen denen vielerorts mit chemischen Mitteln zu Leibe gerückt wird, stehen hoch oben am Speiseplan unserer heimischen Vögel.

Sträucher, Hecken und Totholz sind Vogelquartiere

Die meisten Vögel brüten in Baumhöhlen (Meisen, Dohlen, Kleiber, Spechte) oder bauen sich Nester in Baumkronen und Sträuchern (Amseln, Finke, Sperlinge, Nachtigall, Rotkehlchen). Dafür bevorzugen sie heimische Gehölze, welche ihnen im Idealfall gleichzeitig Wildobst und Beeren als Nahrung bieten.

Eine wilde Hecke aus heimischen Pflanzen als Abgrenzung zu Nachbars Garten bietet den Vögeln Lebensraum und Nahrung, eine Thujenhecke macht das hingegen nicht. Ideal sind Wildhecken mit Schlehdorn, Weißdorn, Hartriegel oder Strauchrosen. Die dichten, oft dornigen Zweige bieten nistenden Vögeln Schutz vor Katzen und anderen Feinden. Früchte, welche oft bis in den tiefen Winter an den Sträuchern hängen bleiben, sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, die bei uns überwintern.

Alte oder abgestorbene Bäume sind optimale Unterkünfte für Kleiber, Stare, Meisen und andere Höhlenbrüter. Falls in deinem Garten kein alter Baum vorhanden ist, kannst du ihn einfach durch Nistkästen ersetzen. Wähle dabei Nistkästen mit kleinen Öffnungen, damit Marder und Katzen nicht hineinkommen. Die Größe des Einfluglochs beeinflusst außerdem, welche Vogelarten darin einziehen.

Heimische Wildblumen und Wildstauden – beliebtes Futter

Königskerze, Wiesen-Flockenblume, Schafgarbe oder Disteln sind eine unentbehrliche Nahrungsquelle für Vögel.
Sie liefern Samen für Stieglitze, Spatzen, Goldammer, Buchfinke & Co. Überdies locken ihre Blüten viele Insekten an, die am Speiseplan von Rotkehlchen, Nachtigall oder Mauersegler stehen.

Achtung Glasflächen

Aufprall gegen eine Glasfläche ist eine der häufigsten Todesursachen in der Vogelwelt. Große, ununterbrochene Glasscheiben – zum Beispiel ein Wintergarten – sind für Vögel fast unsichtbar. Abhilfe schafft eine auf der Außenseite angebrachte Folie oder Siebdruck. Dabei muss die gesamte Glasfläche mit einem geeigneten, kontrastreichen Muster (horizontale oder vertikale Streifen, Gitter, Punkte) markiert sein. Die Zwischenräume dürfen nicht größer als eine Handfläche sein, damit die Vögel nicht versuchen, dazwischen durchzufliegen.

Biete eine Vogeltränke gegen den Durst an

Das ganze Jahr über freuen sich Vögel über frisches Wasser zum Trinken und Baden. Achte beim Aufstellen einer Vogeltränke darauf, dass sie an einem katzensicheren Ort platziert ist. Sorge auch dafür, dass das Wasser immer sauber ist.

Hilfe für den Winter – so fütterst du Vögel richtig

In strengen Wintern mit Kahlfrösten sind manche Vögel auf deine Hilfe angewiesen. Die gefiederten Freunde müssen ausreichend Nahrung zu sich nehmen, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Speziell im städtischen Raum, wo das natürliche Nahrungsangebot sehr beschränkt ist, kann dies zum Problem werden. 

Suche einen sicheren Futterplatz

Die richtige Wahl des Platzes ist entscheidend für die Sicherheit deiner speisenden Gäste. Bringe das Futterhäuschen in mindestens 1,5 m Höhe und einer sicheren Entfernung (ca. 2 – 3 m) von Zäunen, Hecken und anderen Kletterhilfen an. So reduzierst du das Risiko, dass die Vögel von Katzen oder Mardern bedroht werden. Die Stelle soll möglichst übersichtlich sein, damit die Vögel rasch eine nahende Gefahr erkennen – z.B. einen Greifvogel oder eine Katze. Ein Baum oder Strauch in unmittelbarer Nähe des Futterplatzes bieten Zuflucht für den Notfall.

Futterhäuschen und Co

Ein klassisches Holzhäuschen, wo die Vögel sitzen und Körner picken, sieht sehr hübsch aus. Sein Nachteil ist, dass die Tiere das Futter bald mit ihren Exkrementen verunreinigen. Krankheiten können sich schnell ausbreiten und die Vögel schwächen. Säubere das Futterhäuschen daher regelmäßig und wechsle verunreinigtes Futter aus.

Einfacher ist ein Futterspender aus dem die Vögel Körner und Co entnehmen, ohne darin zu sitzen. Ideal ist z.B. ein kleiner Silo, der mit Futter gefüllt wird und dieses nach Bedarf freigibt. Schütze das Futter vor Regen und Schnee, denn Schimmel ist für Vögel – so wie auch für uns Menschen – sehr gefährlich. 

Wähle artgerechtes Futter

Jede Vogelart bevorzugt eine andere Nahrung. Mit dem Futterangebot kannst du also beeinflussen, welche Vögel deinen Garten aufsuchen. Grob kann man sie in zwei Gruppen Teilen: die Körner- und die Weichfutterfresser.

Zu den Körnerfressern gehören Blaumeise, Goldammer, Haussperling (Spatz), Kleiber oder Distelfink (Stieglitz). Sie freuen sich über verschiedenste Samen, Körner und gebrochene Nüsse. Besonders beliebt sind bei vielen Vögeln Sonnenblumenkerne.

Weichfutterfresser wie Amseln, Rotkehlchen oder Zaunkönige fressen verschiedenste Beeren und Früchte. Als Ergänzung kannst du ihnen Rosinen, Haferflocken oder Obst servieren. Besonders beim Obst achte wieder darauf, dass es nicht faul wird oder schimmelt und entsorge es gegebenenfalls rechtzeitig.

Wenn du möglichst viele Vögel zu dir in den Garten locken möchtest, kombiniere am besten die beiden Futterarten. Dafür sind die bekannten Meisenknödel optimal.

ACHTUNG: auf keinen Fall dürfen gekochte Reste von deinem Tisch oder gesalzene Lebensmittel ins Futterhäuschen kommen. Auch (hartes) Brot oder Semmeln gehören nicht hinein. Sie quellen im Bauch der Tiere und verursachen Schmerzen und Verdauungsprobleme.

Richte die Futterstelle am besten schon im Herbst ein. So haben Vögel aus der Gegend genug Zeit, um sie zu entdecken und sich daran zu gewöhnen. Zudem bauen sie schon im Herbst Fettreserven für den Winter auf.

Lass das Futter in deinem Futterhäuschen nie ausgehen. Als Dank bekommst du den ganzen Winter hindurch regelmäßigen Besuch vieler verschiedener Vogelarten.

Fotocredits:
©bio-garten
©adobestock

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