Herbsternte richtig lagern und verwerten

Im Herbst geht es richtig zur Sache. Dein Garten- oder Balkonbeet schüttet sein Füllhorn an frischem Gemüse über dich aus. Dem Ernte-Höhepunkt im September mit Tomaten, Zucchini oder Bohnen folgen im Oktober der nahrhafte Kürbis, die wertvolle Rote Rübe und – vielleicht etwas unerwartet – noch jede Menge Paprika. Neben Tipps zur Ernte und Lagerung findest du hier köstliche Rezepte für dein Herbstgemüse.

Paprika

Der Paprika ist eigentlich ein klassisches Sommergemüse, denn seine Ernte beginnt bereits im Juli/August. Je nach Sorte werden die Früchte gelb, orange oder rot. Bevor es soweit ist, sind die Paprika allerdings grün und damit im Grunde noch unreif. Dennoch kann grüner Paprika gegessen werden, er schmeckt weniger süß als die ausgereiften Früchte, ist dafür aber erfrischender. Im Herbst tragen die Paprikapflanzen oft noch reichlich, meist in einem bunten Mix aus gelben, roten und grünen Früchten.  

Ernte die restlichen Paprika bis Mitte Oktober ab. Später machen ihnen die kürzeren Tage und das oft feuchte Herbstwetter zu schaffen, die Früchte werden matschig. 

Paprika lagern

Paprika sind leider nicht besonders lange haltbar, maximal 7-10 Tage. Ideal ist eine Lagerung in einem kühlen und trockenen Kellerraum, etwa bei 10° C. Auch die Aufbewahrung im Kühlschrank ist möglich – im trockenen Gemüsefach, denn bei zu hoher Feuchtigkeit schimmelt die Frucht. Idealer ist es also, wenn du Paprika direkt verwertest, denn frisch ist auch sein Vitamingehalt am höchsten.

Tipp: Lege grüne Paprika neben einen Apfel – dann reifen sie nach und werden noch gelb oder rot. 

Du brauchst:

  • 400 g bunte Paprika (vorwiegend rot und gelb)
  • 1 Melanzani
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 Schuss Apfelessig
  • Salz

Zubereitung:

Halbiere Paprika und entferne die Kerne. Lege ihn und die halbierte Melanzani auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und brate das Gemüse bei 180° C für 15-20 min. Achte darauf, dass die Paprika nicht zu braun werden. Ziehe die Haut vom Gemüse ab.

Dünste in der Zwischenzeit kleingeschnittene Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl an. Füge die geschnittenen Paprika- und Melanzanistücke dazu und lasse alles gemeinsam noch etwas anbraten. Umrühren nicht vergessen. Würze mit Tomatenmark, Apfelessig und Salz und köchle das Gemisch für weitere 5-10 Minuten. Fülle Ajvar noch heiß in Gläser, dann bleibt es lange haltbar. 

Verwendung: zu Fleisch- und Fischgerichten, Nudeln, Reis oder einfach aufs Weißbrot. 

Kürbis

Rund um Halloween hat die orange Frucht wahrlich Monster-Qualitäten. Doch auch ohne Geisterstunde beeindrucken Kürbisse durch monströse Größen und Gewichte.  

Im Oktober ist die Zeit der Kürbisernte gekommen. Wichtig ist, dass du deine Kürbisse noch vor dem Frost ins Haus bringst. Verfolge also den Wetterbericht, ob Nachtfröste angesagt sind. 

Einen reifen Kürbis erkennst du an seinem Stängel. Dieser ist nicht mehr grün, sondern wird braun und vertrocknet. Schneide die Kürbisfrucht mitsamt Stängel mit einem scharfen, gezähnten Messer (z.B. einem Brotmesser) von der Pflanze. Es sollen zumindest 5 cm Stängel auf der Frucht bleiben. Achte darauf, die Frucht nicht zu verletzen, denn das wäre eine Eintrittspforte für Pilze und Keime und reduziert die Lagerfähigkeit. 

Kürbis lagern

Lasse bei schönem Wetter den Kürbis noch einige Tage im Freien nachreifen, bei Regen kommt er sofort ins Haus. Dort bleibt er 2-3 Wochen bei Raumtemperatur liegen, erst danach kommt er ins Lager. Ideal ist ein trockener, nicht zu kalter Keller mit Temperaturen von 10-15 ° C. Je nach Sorte kann der Kürbis wenige Monate bis zu einem Jahr lagern. Sobald Du den Kürbis anschneidest, musst du ihn allerdings rasch verbrauchen.

Du brauchst:

  • 600 g Kürbis, in Würfel geschnitten
  • 1 Zwiebel
  • 250 g Risottoreis (z.B. Arborioreis)
  • 1/2 l Wasser
  • 1/8 l Schlagobers
  • 1/8 l Weißwein
  • 1 TL Ahornsirup
  • 2 EL geriebener Parmesan
  • Feingehackte Kräuter, z.B. Petersilie, Thymian oder Basilikum
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Schäle die Zwiebel und schneide sie in kleine Würfel. Röste sie anschließend in 1 EL Olivenöl. Wasche den Risottoreis und füge ihn dazu. Röste alles zusammen etwas an und gieße anschließend das Wasser nach und nach auf. Salzen nicht vergessen. Risotto musst du immer wieder umrühren, damit es sämig wird. Bei geringer Hitze dünsten, sonst brennt der Reis an. Füge am Ende der Garzeit das Schlagobers unter stetigem Rühren hinzu. 

Brate in der Zwischenzeit die Kürbiswürfel im restlichen Olivenöl an, füge 1 EL Ahornsirup und den Weißwein dazu. Lasse alles bei geschlossenem Deckel dünsten, bist der Kürbis weich ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Richte den Reis gemeinsam mit dem Kürbisgemüse auf dem Teller an und würze alles mit Kräutern und Parmesan.

Rote Rüben

Als wahrer Gesundheitsbrunnen versorgen dich die Roten Rüben in der kälter werdenden Zeit mit Vitaminen und Nährstoffen. Neben viel Eisen enthalten sie zudem den Stoff Betain, der vor Herzkrankheiten schützt.

Rote Rüben kommen mit leichten Frösten zurecht, ganz durchfrieren sollten sie aber nicht. Geschützt mit einem Vlies oder Frühbeet können sie bis in den Winter hinein im Beet bleiben. Ernte die ganzen Knollen mitsamt Blättern und vermeide Verletzungen, da die Rüben sonst bluten, also ihren wertvollen Saft verlieren.

Rote Rüben lagern

Wasche die Rüben gründlich. Entferne vorsichtig die äußeren Blätter, lasse aber das Pflanzenherz an den Rübenknollen, um sie nicht zu verletzen. Im Gegensatz zu Paprika und Kürbis sollten Rote Rüben feucht gelagert werden, damit die Knolle nicht verschrumpelt. Im Kühlschrank halten die Rüben etwa 3-4 Wochen, eingewickelt in ein feuchtes Tuch bleiben sie prall und saftig.

Eine andere Lagermöglichkeit ist in einem kühlen Keller oder Erdkeller. Die Temperaturen sollten 5° C nicht überschreiten. Lege die Roten Rüben lagenweise in Kisten mit feuchtem Sand. Auf diese Weise bleiben sie mehrere Monate hindurch frisch. 

Du brauchst:

  • 2 große Stück Rote Rüben
  • 200 g Schafkäse
  • 2 Eier
  • 100 g Haferflocken
  • 1 TL geriebener Kren, Thymian, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Schäle die rohen Roten Rüben und reibe sie mit der feinen Küchenreibe. Zerbröckle den Schafkäse und vermische ihn mit den geriebenen Rüben, den Eiern, den Haferflocken und den Gewürzen. Wenn die Masse noch zu weich ist, kannst du noch Haferflocken dazu geben. Lasse anschließend das Gemisch für etwa 30 Minuten ziehen. 

Heize den Backofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vor. Gibt mit Hilfe eines Löffels jeweils kleine Häufchen der Rübenmasse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und backe die Laibchen für 30 min. Zur Hälfte der Zeit werden die Rote Rüben Laibchen gewendet. 

Dazu passen Salat und ein Kräuterdip.

Text von DI Doris Kampas